 Jazz in Dübendorf
Jazz in Dübendorf
  4. Dübendorfer Jazztage "Germany" | Part two
Harfe im Jazz?
Das bedeutet Räume zu finden, einen Kontext zu schaffen - also Musik zu schreiben, die der ungewöhnlichen Klangfarbe der Harfe einen Zusammenhang gibt. Aber auch, dem schon Erforschten, Erprobten und Gehörtem eine neue und interessante Farbe dazuzugeben.
Im Trio mit dem Kölner Bassisten Robert Landfermann und dem Berliner Saxofonisten Christian Weidner ermöglicht die kleine Besetzung grosse Bewegungsfreiheit in Gestaltung und Verlauf der Musik. Ein besonderes Klangspektrum - kammermusikalisch, offen, transparent, manchmal transzendent und experimentell. Hier finden die vielen und überraschend unterschiedlichen Klangfarben der Harfe bis ins leiseste Detail ihren Raum.
IMAGINARIUM heisst die erste CD des ungewöhnlich besetzten Trios um die Berliner Harfenistin Kathrin Pechlof. Im Herbst 2013 ist das Debutalbum beim Münchner Label Pirouet erschienen. Kathrin Pechlof, eine der wenigen Harfenistinnen der deutschen Jazzszene, spielt mit dem renommierten Berliner Saxofonisten Christian Weidner und dem Kölner Kontrabassisten und WDR-Jazzpreisträger Robert Landfermann eine Musik, die mit wenigen Tönen auskommt.
IMAGINARIUM ist die Vorstellung eines wundersamen Kabinetts, angefüllt mit einer Vielzahl von Bildern, Gefühlen und Assoziationen. Es ist ein Ort der Erkenntnis, der Weisheit offenbart und zugleich immer neue Fragen aufwirft. Ein Ort unbegrenzter Möglichkeiten, in ständiger Bewegung und Veränderung. Wie eine traumartige Erinnerung an das Wesentliche.
Die Quellen, aus denen sich die Kompositionen speisen, sind vielfältig. Archaische Modalität gregorianischer Choräle transformiert sich in Zwölftönigkeit, Messiaens symmetrische Skalen und deren Vieldeutigkeit erschaffen schwebende Klangräume und die Harmonik der Dur/moll-Tonalität steht im Kontrast zum Gestus zeitgenössischer Improvisationsmusik.
Bei aller Modernität entsteht Musik von besonderer lyrischer Schönheit, eine erzählerische Musik, tief und reich an feinsten dynamischen Nuancen. Drei herausragende Instrumentalisten spielen sehr eigenständigen kammermusikalischen Jazz, spannend und beseelt.
"Eines der unkonventionellsten, spannendsten und schönsten Alben des Jahres" (Jazzpodium)