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Musik. Ungekünstelt. Direkt.
Heiri Känzig's "Buenos Aires"
Lionel Friedli: Schlagzeug
Matthieu Michel: Trompete, Flügelhorn
Matias Gonzalez: Bandoneon
Heiri Känzig's "Buenos Aires"
Freitag, 29.04.2011 um 20:30

BUENOS AIRES: Argentinische Frischluft für europäischen Jazz

Der Bassist Heiri Känzig, Preisträger des Kompositionspreises des Kantons Zürich 2005, spannt mit der Musik seiner neusten CD Fäden zwischen Europa und Argentinien. Känzig ist ein ausgesprochener Kosmopolit. Sohn einer gebürtigen Argentinierin, kam er in New York zur Welt. Später lebte er jahrelang in Wien, München und Paris und spielte mit den internationalen Stars der Jazzszenen im Land. In Wien startete er seine Karriere bei Art Farmer und er war Gründungsmitglied des legendären Vienna Art Orchestras. In München spielte er u.a. mit Bob Degen und Wolfgang Dauner. Während seiner Pariser Jahre war er der erste ausländische Musiker, der in das renommierte Orchestre Nationale de Jazz (ONJ) aufgenommen wurde. Nebenbei spielte er mit Daniel Humair, Didier Lockwood und Dominique Pifarely. Seit seiner Rückkehr in die Schweiz ist Heiri Känzig neben verschiedenen internationalen Projekten als Bassist des Thierry Lang Trios tätig und hat mit dem Pianisten sechs CDs für das renommierte Label Blue Note aufgenommen. Känzig ist bekannt als kraftvoller, rhythmisch versierter und virtuoser Kontrabassist, der es versteht in jeder Formation seinen unverwechselbaren Klang am Instrument einzubringen. Vor zwei Jahren hat Känzig über den Trompeter Franco Ambrosetti den jungen in der Schweiz lebenden argentinischen Bandonéonisten Michael Zisman kennengelernt. Zisman gilt als der Nachwuchsstar am Bandonéon. Geschult von den Meistern in Argentinien, hat sich der junge Musiker sowohl im Nueovo Tango als auch im Jazz einen Namen gemacht. Känzig war fasziniert von der Virtuosität und Reife des jungen Musikers und beschloss, mit ihm ein neues Projekt zu starten. Wer würde besser zu Zisman passen als der Flügelhornist Matthieu Michel mit seinem einzigartig-vollen Sound! Mit dem Weltklasse Trompeter spielt Känzig seit Jahren in unterschiedlichen Formationen. Kennen gelernt haben sich die beiden im Vienna Art Orchestra. Zisman, Matthieu Michel und der junge hochtalentierte Pianist Urs Bollhalder mäandern um die liedhaften Melodien der Kompositionen des Bassisten. Bandonéon, Piano und Flügelhorn weben ihre musikalischen Linien inspirierend ineinander. Dabei entsteht ein musikalisches Netz, geprägt von sehnsüchtig-kraftvollen Melodiebogen, das die Komplexität der Rhythmen beispielsweise in "quand on aime on ne compte pas" oder in "beyond time" vergessen lässt. Die Harmonik der Kompositionen bewegt sich abseits gängiger Jazz- Normen und orientiert sich oft an einem impressionistischen Klangideal. Die erdig-warmen Töne des stimmgewaltigen Bassisten und das groovig-rhythmische Spiel des Schlagzeugers Lionel Friedli lassen die Musik stets brodeln, dabei entsteht ein interaktives, energiegeladenes Zusammenspiel, das europäischem Jazz argentinische Frischluft zuführt.

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