Chris Witschi ist eine Songwriterin im klassischen Sinn. Auf ihrem ersten Solo-Album, "...After all...", zeigt sie sich sanft, gef?hlvoll und unverhohlen pers?nlich.
Seit 22 Jahren ist Chris Witschi nun schon musikalisch unterwegs. In den Achtzigern feierte sie mit The Looney Tunes den Rock'n'Roll. 1989 gr?ndete sie City Blossom, die Band, die jedes Konzert zur ausgelassenen Party machte und zwei Alben ver?ffentlichte. Zuletzt konnte man die Pianistin in Joe Schwachs Formation Out of the Blue erleben.
Vor eineinhalb Jahren begann sie, in ihrer Songkiste aufzur?umen. Schritt f?r Schritt verwirklichte sie ihre Vision vom eigenen Album. Arrangierte. T?ftelte aus. Zusammen mit City-Blossom-Drummer Alan Bagge begann sie aufzunehmen. Alte Freundinnen und Freunde wie Ursula Amsler, Ste-fano Neri, Steve Baltensberger und Joe Schwach brachten die fein ausgedachten Songs zum Klingen. Die mutigste Entscheidung war schliesslich, erstmals auf einer Platte selber die Leadstimme zu singen.
Zur Erg?nzung ist nun die S?ngerin Sabine Deutsch hinzugestossen, was den Entschluss reifen liess, die Songs aus ihrem bew?hrten Repertoire erweitert mit einer ganzen Anzahl neuer St?cke auch life zu spielen.
"...After all..." ist Chris Witschi pur. Das Album beginnt mit den warmen, weiten Akkorden von "A Sip Of Life Pure", geht elegant ?ber in den Up-Tempo-Beat von "Barefoot" und steigert sich in den melancholischen Dreivierteltakt von "Over And Over Again". Z?rtliche Balladen wie "In My Heart" oder "Don't Talk" wechseln ab mit trabendem Rhythmus ("Rescue Me") und Bargroove ("Strange Days"). Einer der H?hepunkte ist das versonnene Finale "Fall In Love Again". Der Einfluss von Carole King, Joni Mitchell und Rickie Lee Jones ist un?berh?rbar. Doch immer ist da ein pers?nlicher Stempel. Eine Phrasierung. Oder einfach nur das charakteristische Pianospiel.
Chris Witschis Texte sind intim. Privat. "Ich kann nichts erfinden", gibt sie offen zu, "aber meine Gef?hle sind ja nicht einzigartig. Ich schreibe ?ber Dinge, die die meisten Leute schon erlebt haben." Liebe zum Beispiel. Trennung. Sehnsucht. Hoffnung. Die Gewissheit auch, dass das Leben weitergeht. After all.
I could teil you about my tife every scar teils a tale and the wounds they seem healed but they're still frail.
We could take a walk through the cemetery every dream has a grave but the clay is still wet there's still one or two to save.
And l think l could fall in love again...("Fall In Love Again')
Das ganze Gef?hlsspektrum
Haufenweise setzten sich in j?ngerer Zeit amerikanische und kanadische Songwriterinnen erfolgreich in Szene. Nun nahm die D?bendorferin Chris Witschi, seit zwei Jahrzehnten im ?Kuchen? pr?sent und einst mit den respektablen Rockern der Looney Tunes unterwegs, diesen Faden auch hierzulande auf. Der CD-Titel ?After all? hat etwas Bilanzierendes an sich, was durchaus zum Werk ihrer Vorbilder aus den 70ern passt (Carole King, Joni Mitchell, Rickie Lee Jones). Von purer Melancholie bis zu hitparadiger Mitsummleichtigkeit reicht Chris' ?usserst h?renswertes Angebot.