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christoph merki music.01 "ambient conception of jazz"
Christoph Merki: Altsaxophon
Dani Schenker: Trompete, Flügelhorn
Pit Gutmann: Marimbaphon
Stefan Rusconi: Piano, Fender Rhodes, Komposition
Tony Renold: Schlagzeug
christoph merki music.01 "ambient conception of jazz"
Freitag, 02.12.2005 um 20:30

"ambient conception of jazz" klingt, als begegneten sich ein Jazzer, der Minimalkomponist Steve Reich und Ambientmusiker Brian Eno in einem Fahrstuhl. Das Septett um den Z?rcher Saxofonisten Christoph Merki spielt eine atmosph?rische Musik und verwebt dabei Einfl?sse des Dancefloors mit Jazz. Zuweilen erinnern die Sounds an Filmmusik, an einen flauschigen Teppich - dar?ber k?nnen sich aber sehr klar konturierte, energisch-kraftvolle T?ne abheben. Kl?nge h?rt man, die in Anlehnung an Brian Eno durchaus widerspr?chlich - interessant, aber zugleich vernachl?ssigbar - sein wollen.
Der Computer hat in den letzten Jahren die musikalischen Fundamente verändert. Herumschweifende Klänge wie Ambient oder Chill Out haben ein anderes Hörverhalten geschaffen. In »christoph merki music.01« steht die Frage im Vordergrund, wie eine zeitgemässe Musik entstehen kann, die das Suggestive des Dancefloors und der Minimal Music aufnimmt. Eine Musik aber auch, die Jazz und Clubgrooves einbezieht.
Ein sehr eigener Ton zeichnet die Formation aus. Die Kritik sah in ihr eine der unverwechselbarsten Gruppen der deutschen Schweiz. Zwei Pianos, davon eines ein Fender-Rhodes, sowie ein Marimbaphon kreieren eine eigenwillige Klangmixtur. Und leicht passiert es dabei, dass sich bilderreiche Welten im Innern der Hörerin, des Hörers öffnen, dass Fantasien keimen und sich einen Weg bahnen.
Dies nicht zu Unrecht. »christoph merki music.01« setzt im neuen Programm Unterwasser-Szenen aus Jules Vernes Buch- und Filmklassiker »Twenty Thousand Leagues Under The Sea« klingend um. Ambient Conception of Jazz? Das ist ein Streunen durch imaginäre Unterwasserräume; das Entdecken von Welten, die bald schön, bald schaurig, beld bewegt, bald unbewegt sind.

Musik mit Sogwirkung

»Twenty Thousand Leagues Under The Sea« (erschienen 2004 bei Universal) klingt leicht und unauffällig, entwickelt aber eine nachhaltige Sogwirkung. Christoph Merki hat die Spontaneität von Jazz mit dem Trance-Effekt von Minimal Music und der Klangraum-Ästhetik von Ambient zu einem organischen eigenen Ausdruck kombiniert. Die Komplexität wirkt nicht anstrengend, da die neun ausgezeichneten Musiker das Material auf die Essenz reduzieren.